Realitätscheck: Was brauche ich wirklich?
Riester ist von gestern, Bausparen so sinnlos wie Sparstrümpfe und die wichtigste aller Versicherungen die Berufsunfähigkeit – ums Vorsorgen ranken sich manche Mythen. Unser Vorstand und Finanzplaner Dirk Klassen unterzieht einige von ihnen einem Realitätscheck. Achtung, subjektiv!
Sind Sie auch schon einmal solchen Aussagen begegnet?
„Was, du bist nicht gegen Berufsunfähigkeit abgesichert?“ Dieser Schreckensruf bellt BU-Unversicherten schnell entgegen. Kein Wunder, liest man doch immer wieder von der Bedeutung der BU. Lassen wir die Kirche mal im Dorf: Natürlich bilden Absicherung der Arbeitskraft und der Gesundheit die beiden Standbeine, um sich und Angehörige vor den finanziellen Auswirkungen eines Schicksalsschlags zu behüten. Doch muss es dazu zwingend eine BU-Versicherung sein? Kann, aber muss nicht. Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) greift, wenn der Beruf um mindestens 50 Prozent nicht mehr ausgeübt werden kann und zahlt eine vorab definierte BU-Rente aus. Damit ein Bürojob nicht mehr ausgeübt werden kann, muss jedoch schon einiges passieren.
Ein Arbeitnehmer erhält im Krankheitsfall für 6 Wochen sein normales Gehalt. Ab dem 43. Tag fällt er in die Lohnfortzahlung und erhält zwischen 60 und 70 % seines Netto-Gehalts. Die nun auftretende Gehaltslücke kann man für kleines Geld durch Abschluss einer Krankentagegeld-Versicherung schließen. Dieser Schutz gilt für weitere 72 Wochen der Arbeitsunfähigkeit.
Doch warum kennt man primär die BU?
Oft dient als Argument, jeder vierte Arbeitnehmer wird vor Erreichen der Altersrente berufsfähig. Wenn Sie sich in Ihrem persönlichen Umfeld umschauen – können Sie das bestätigen? Und im Gegensatz dazu sei die unbequeme Frage erlaubt: Wie viele Menschen in Ihrem Familien- oder Freundeskreis kennen Sie, die schon einmal an einer schweren Krankheit litten? Ich höre Ihre Antwort nicht, doch ahne sie. Aus meiner Sicht sichert der Dread Disease Schutz viele Menschen treffender ab als eine BU. Sie berücksichtigt die am häufigsten auftretenden schweren Krankheiten und zahlt im Ernstfall auf einen Schlag 100.000 Euro steuerfrei aus. Die hohe Summe kann nicht zaubern, aber für einen langen Zeitraum die Sorge ums Geld nehmen. Dieses Geld hilft, dass der Geist sich auf die Genesung des Körpers konzentrieren kann, anstatt sich auch noch Gedanken um die finanzielle Situation machen zu müssen.
Die Wahl zwischen BU und Dread Disease hängt oft mit der Berufswahl zusammen und wichtig: die Höhe und die Laufzeit müssen passen. 1000 Euro monatliche BU-Rente im Wenn-Fall, die auch noch der Steuer unterliegen, reichen in der Regel nicht aus.
Ebenfalls eine Aura der Notwendigkeit umgibt die Pflegeversicherung. Bei den aktuellen Gegebenheiten erscheint mir ein Ausblick auf die finanzielle Entwicklung fast unmöglich. Fest steht nur, dass die Kosten im Augenblick schlicht durch die Decke gehen. Wer da ein vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis verspricht, jongliert mit seiner Seriosität.
Auch Riestern lohnt sich – nicht für alle, das ist richtig. Aber es sollte in jedem Fall individuell geprüft werden. Denn der Staat belohnt die Einzahlung mit saftigen Förderungen und vom Finanzamt gibt es Steuern zurück.
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